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Chronik des Ortsverein Neuthard

Bereits im Jahre 1901 nahmen einige Neutharder Männer den Gedanken des Gründers des Roten Kreuzes, Henry Dunant auf, schlossen sich zusammen und gründeten die damals freiwillige Sanitätskolonne. Männern wie Theodor Reger, Emil Schäfer I, Karl Schäfer II, Johann Storck und anderen war es zu verdanken, daß die Kolonne bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges ein gutes Ansehen genoss und jederzeit in Leistung Erster Hilfe einsatz- und hilfsbereit war. Der 1. Weltkrieg und die ersten Nachkriegsjahre verursachten eine Lähmung der Rot-Kreuz-Tätigkeit. Ein Wiederaufleben war ab 1922 zu verzeichnen mit dem Gasthaus ”Zur Krone” und seinem Gastwirt Wendelin Schäfer. Unter dem Vorstand Johann Storck, Kolonnenführer Karl Schäfer und Kolonnenarzt Dr. Kretz nahm die Kolonne eine positive Entwicklung. Der Ausbruch des 2. Weltkrieges unterbrach diese Entwicklung jäh. Fast alle aktiven Sanitäter wurden zum Kriegsdienst eingezogen und die bitteren Erfahrungen der Rot-Kreuz-Männer im Sanitätsdienst machten es schwer, nach dem Zusammenbruch wieder einen Ortsverein ins Leben zu rufen. Erst unter dem Vorstand Bürgermeister Edmund Schäfer stellte sich eine große Anzahl früherer Aktiver und auch einige junge Leute zur Verfügung. Mit Kolonnenführer Adrian Storck, der von 1951 bis 1962 die Bereitschaft führte, konnte alsbald eine rege Vereinstätigkeit verzeichnet werden. Zug um Zug wurde aufgebaut Geräte und Verbandsmaterial beschafft, Kurse abgehalten, und am 5./6. Juli 1952 wurde das 50jährige Stiftungsfest gefeiert. Die folgenden Jahre standen im Zeichen weiterer Aufbauarbeit und Ausbildung. Im Jahr 1956 übernahm Dr. med. Otto Göbel die Aufgabe als Bereitschaftsarzt. Im Laufe seiner aktiven Mitgliedschaft wurden von ihm Erste-Hilfe-Kurse, Sanitätslehrgänge sowie diverse Vorträge abgehalten. Unfallhilfestellen wurden eingerichtet. Durch öffentliche Vorträge wurde die Bevölkerung mit dem Gedankengut des Roten Kreuzes bekannt gemacht. Für die Ausbildung der aktiven Bereitschaft waren die Bereitschaftsärzte, Bereitschaftsführer und die Ausbilder über Jahrzehnte verantwortlich. Im Jahre 1971 beschloss die Verwaltung des DRK als ein Schwerpunkt ihrer Aufgabe, alle Jugendlichen und Schulabgänger in Erster Hilfe auszubilden. Der Erfolg dieser Kurse war der Anlass, 1971 das Jugendrotkreuz zu gründen. Rolf Schäfer, dem die Jugendarbeit schon immer ein besonderes Anliegen war, übernahm die Aufgabe des Jugendleiters. Aufgrund seiner Qualifikation als Ausbilder ist er verantwortlich für die Aus- und Weiterbildung der Bereitschaft sowie des Jugendrotkreuzes. Vom 26.06 bis 28.06 1976 feierte das DRK Neuthard das 75jährige Jubiläumsfest. Um den wachsenden Anforderungen gerecht werden zu können, beschloss die Vereinsverwaltung die Anschaffung eines Mannschaftstransportwagens. Dieser wurde im Dezember 1976 bei der Rettungswache Bruchsal erworben. Weiterhin wurden im gleichen Zeitraum zwei Großraumzelte zur Erstellung eines Verbandsplatzes angeschafft. Inzwischen ist bei den sonntäglichen Sportplatz-Einsätzen sowie den großen Sportveranstaltungen das DRK-Fahrzeug sowie das Großraumzelt unentbehrlich geworden. Bei der Generalversammlung im Januar 1977 übergab Norbert Brunner die Bereitschaftsführung Klaus Niedermayer. Im ”Jahr des Kindes” 1979 sah der Verein Veranlassung, ein inzwischen jährlich stattfindendes Kinderfest zu veranstalten, neben Spaß und Spiel bietet der Verein Information über Verkehrserziehung, Unfallverhütung sowie über die allgemeine Arbeit des Roten Kreuzes. Um die dem Ortsverein gestellten Aufgaben unabhängiger und gezielter durchführen zu können, wurde der Wunsch nach geeigneten Räumlichkeiten immer deutlicher. Der diesbezügliche Antrag, der bereits 1976 an die Gemeindeverwaltung gestellt wurde, war bei dem 80jährigen Jubiläum noch nicht positiv entschieden worden. Diese unbefriediegende Situation war dann auch der Anlass beim Festbankett, daß verschiedene Redner den Verantwortlichen die erforderlichen Aspekte für die Schaffung von Räumlichkeiten aufzeigten. Die beim 80jährigen Jubiläum geäußerten Wünsche wurden kurz darauf in die Wirklichkeit umgesetzt, denn bereits im November 1981 wurde mit den Planungsarbeiten begonnen. In vielen Sitzungen, teilweise in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr sowie dem Planungsbeauftragten Dipl. Ing. Willi Heneka, wurden die Wünsche des DRK und der Feuerwehr zu einem Bauplan zusammengetragen. Somit konnte am 20. Juni 1983 der Bauantrag eingereicht werden, nachdem zuvor am 14. April 1983 der Gemeinderat dem Um- und Erweiterungsbau des bisherigen Feuerwehrhauses zugestimmt hatte. Der Bauplan sah vor, daß für das DRK alle Räumlichkeiten im Obergeschoss liegen würden. Die Räume sollten sich aufgliedern in Jugendraum, Lehrmittelraum, Sitzungs- und Verwaltungsraum. Für diverse Lagermaterialien waren zwei Abstellräume vorgesehen. Weiterhin war im Obergeschoss ein großer Übungs- und Mehrzweckraum mit einer Teeküche und einem Stuhllager eingeplant. Letzterer Bereich wird gemeinsam von der Feuerwehr und dem DRK genutzt. Das gesamte Untergeschoss war für die Feuerwehr vorgesehen. Dieser für beide Parteien optimalen Lösung ihrer Raumproblematik wurde am 07.01.1983 vom Landratsamt die Baugenehmigung erteilt. Somit konnte am 02.05.1984 mit den Bauarbeiten begonnen werden, wobei sowohl von der Feuerwehr als auch vom DRK enorme Eigenleistungen erbracht wurden. Ein lang ersehnter Traum ging in Erfüllung. Als am 18.04.86 nach fast zweijähriger Bauzeit das gemeinsam erstellte Haus eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben werden konnte. Während der Bauphase wurde im Januar 1982 bei der Generalversammlung eine neuen Verwaltung bestimmt, die bis zum heutigen Tage in nahezu unveränderter Konstellation die Geschicke des Vereins führt. Der letzte und inzwischen verstorbene 1. Vorsitzende Bürgermeister a.D. Edmund Schäfer übergab 1982 an Kurt Baumgärtner die Vereinsführung. Klaus Niedermayer übernahm den 2. Vorsitz, Wigbert Schäfer wurde die Bereitschaftsführung übertragen. Der Jugendleiter und Ausbilder Rolf Schäfer wurde zum Kassier ernannt. Für die Jugendabteilung war Rainer Münch verantwortlich. Im Jahr 1988 übernahm Michael Werle die Leitung des Jugendrotkreuz. Im Jahre 1988 musste sich der Verein entschließen, die Anschaffung eines neuen Mannschaftstransportwagens zu realisieren. Das im Jahre 1976 erworbene und damals bereits fünf Jahre alte Transport- fahrzeug konnte aus technischen Gründen nicht mehr genutzt werden. Am 13.07.88 wurde der vom DRK in Eigenregie finanzierte und nagelneu angeschaffte Mannschaftstransportwagen seiner Bestimmung übergeben. Zur Vervollständigung der erforderlichen Ausrüstung wurde weiterhin ein Geräteanhänger beschafft. Nachdem nunmehr die notwendigen Räumlichkeiten und Fahrzeuge vorhanden waren, ist es für die Zukunft eine der wichtigsten Aufgaben des Vereins, die Ausrüstung weiter zu vervollständigen und die Ausbildung seiner Mitglieder zu forcieren, um für die erforderlichen Aufgaben gerüstet zu sein. 30 Jahre führte Edmund Schäfer (von 1952 bis 1981) den Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes Neuthard trotz seiner Bürde und Last als Bürgermeister der Gemeinde Neuthard. Während der Generalversammlung im Januar 1982 konnte der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Neuthard, Kurt Baumgärtner, daher eine besondere Ehrung vornehmen. Zunächst war es für ihn Verpflichtung, den scheidenden Vorstand Edmund Schäfer für seine über 30 Jahre dauernde aufopferungsvolle Arbeit, wofür er bereits zum 65. Geburtstag den Ehrenteller des DRK-Kreisvereins erhielt, zu ehren. Kurt Baumgärtner dankte Edmund Schäfer für all seine Mühen und Arbeit während der vergangenen drei Jahrzehnte und überreicht dem scheidenden Vorstand und Altbürgermeister Edmund Schäfer eine Urkunde für die Verleihung des Titels als Ehrenvorstand sowie einen Geschenkkorb, verbunden mit den besten Wünschen für die Zukunft. Eine weitere Ehrung wurde in derselben Generalversammlung im Januar 1982 vorgenommen. Rolf Schäfer, langjähriges Mitglied beim DRK-Ortsverein Neuthard, hatte sich in verstärktem Maße der Jugend angenommen, um dem Verein wieder zu jungem Nachwuchs zu verhelfen. So bildete er eine Jugendrotkreuzgruppe. Das Interesse seitens der Jugend war groß und der Gedanke zur Gründung eines ersten Jugendrotkreuzes fasste Wurzel. Rolf Schäfer, der beim Deutschen Roten Kreuz Kurse als Ausbilder im Sanitätsdienst absolviert hat, hatte nunmehr Gelegenheit sein Wissen, Können und seine Erfahrungen „an den Mann“ zu bringen. Für die zehnjährige Führung, die Ausbildung der Jugendlichen dankte der Leiter des Jugendrotkreuzes, Helmar Baier, dem Jugendleiter Rolf Schäfer und überreichte ihm den Ehrenteller des Kreisverein Karlsruhe. Wie er hierzu feststellte, sei die hiesige DRK-Ortsgruppe eine der wenigen, die gut aufgebaut und ausgerüstet ist. Damit stand aber die Entwicklung im Ortsverein nicht still und sollte auch weiter noch einige Neuerungen erfahren. 1993 kam im Zuge einer Zufallsbekanntschaft der heutige Bereitschaftsleiter Andreas Friedrich zum DRK- Ortsverein Neuthard. Nachdem er sich ein Bild über die hiesige Arbeit des DRK gemacht hatte, ließ er als erstes seine frühere Ausbildertätigkeit bei der Bundeswehr im Sanitätsdienst durch den Landesverband bestätigen, so das der Ortsverein von nun an über zwei Ausbilder verfügte. Damit wurde der bisherige alleinige Ausbilder Rolf Schäfer etwas entlastet. Weiterhin wurde der neue Gedanke des Kreisverbandes eine Notfallhilfe am Ort einzuführen, von Andreas Friedrich weiterverfolgt und so wundert es auch nicht, das bei der Einführung der DRK Notfallhilfen im Jahre 1997 die DRK Notfallhilfe Neuthard von der ersten Minute an dabei war. Diese einmalige Einrichtung garantiert bis heute die Notfallerstversorgung unserer Bevölkerung durch bekannte Ortsvereinsmitglieder bis zum Eintreffen der hauptberuflichen Rettungskräfte. Weiterhin bestand das Bedürfnis den eigentlichen Katastrophenschutz nicht zu vernachlässigen, und nachdem bereits ein Jahr nach dem Zugang von Andreas Friedrich auch seine Frau zum Ortsverein kam, übernahm diese alle organisatorischen Maßnahmen zu festlichen Anlässen und Feierlichkeiten, wie z.B. Weihnachtsfeiern, die ab 1998 die bisherigen Winterfeiern ablösten. Zu dritt nahm man dann auch zur Ergänzung der Kat-Schutz Einheit Bruchsal und auf Bitte des bis dahin zuständigen Einsatzeinheitenführers im Jahr 2000 an einem Lehrgang für Feldköche teil. Nicht zu vergessen sei auch die neue Vereinsfahne, die nach langer Beratung und durch die günstige Beschaffungsmöglichkeit unseres 2. Vorsitzenden Klaus Niedermayer im Jahre 1997 in die Realität umgesetzt werden konnte. Über 6000 Blutspenden, dies ist die magische Zahl, die im Jahr 2000 erstmals überschritten wurde. Diese Zahl beruht auf allen Blutspendeaktionen, die in den Jahren 1901 bis 2000 durchgeführt wurden. Das heißt aber auch, das über 3000 Liter Blut für die Hilfe und Unterstützung Kranker und Verunglückter zur Verfügung gestellt wurden.  Fortsetzung folgt!